Stimmen aus der GCS: Amy Samuel, Fostership officer
Wir fragen nach und Mitarbeiter*innen, Schüler*innen und Student*innen der GCS antworten: „So erleben wir Corona in Äthiopien und in der German Church School …“. Heute: Amy Samuel, Fostership Officer im Schul- und Patenschaftsbüro der German Church School
Amy Samuel arbeitet als Fostership officer im Schul- und Patenschaftsbüro der German Church School. Sie ist das Bindeglied zwischen den Schüler*innen und der Schule in Addis Abeba und den Paten und Melkam Edil in Deutschland. Sie kennt die Schüler*innen. Und Paten, die die German Church School schon einmal besucht haben, kennen Amy. Nachfolgend der englische Orginaltext von Amy Samuel, Übertragung von Barbara Reske. Und so erlebt Amy die derzeitige Situation:
Melkam Edil (ME): How did your daily work life changed since corona related measures? How do you think or feel about changes?
Amy: The outbreak of corona virus has affected me in many ways. To begin it has dramatically changed my social interaction with my friends, relatives and so on. In addition because of school closure it has been months since I have seen the children. And when they come to the school they want to greet the staff members like the usual giving us hugs and kisses but we have to prevent that for their safety.
ME: What do you fear?
Amy: I fear that seeing the peoples’ lack of awareness or I can say the less attention given to the virus, many people will be affected by the virus especially people living in the slum areas of the city and also people working in the bigger market areas of the city.
ME: What expectancies/hopes do you have?
Amy: I have a hope that a remedy would be found for corona virus and everything will go back to normal. Things we didn’t give attention before the outbreak are now really becoming leisure like physical greetings, assemblies, church services and soon.
ME: What do you think/ expect to be the next thing students (students’ families) are in need for the near future?
Amy: In the near future more PPE (personal protective equipment like masks, detergents and sanitizers) will be needed more even though we are giving them as much as possible. In addition if things get worse and lockdown occurred, it will difficult for many families to purchase necessity items. So it is good that we can provide food items to our students /students’ families for the second round.
Melkam Edil (ME): Wie hat sich Dein Tagesablauf seit Corona geändert? Was denkst Du darüber?
Amy: Corona hat mein Leben in mehrerer Hinsicht verändert. Vor allem mein sozialer Kontakt mit Freunden, Verwandten und anderen ist davon betroffen. Außerdem ist es so, dass ich die Kinder seit Monaten, seit der Schließung der Schule, nicht mehr gesehen habe. Wenn sie sonst zur Schule kommen, umarmen sie uns, die Erwachsenen, und geben uns einen Kuss. Um ihrer Sicherheit willen dürfen wir das gegenwärtig nicht zulassen.
ME: Was macht Dir Sorgen?
Amy: In erster Linie sorge ich mich um das fehlende Bewusstsein oder die fehlende Aufmerksamkeit in Bezug auf alles, was mit dem Virus zusammenhängt. Viele Menschen werden erkranken, besonders Menschen in den Slums von Addis Abeba und auch Menschen, die auf den großen Märkten der Stadt arbeiten.
ME: Welche Hoffnungen hast Du in der momentanen Situation?
Amy: Ich hoffe darauf, dass bald ein Mittel gegen das Virus gefunden wird und alles wieder normal wird. Verschiedene Dinge, die wir vor der Pandemie nicht besonders beachtet haben, werden jetzt wirklich wichtig, wie zum Beispiel Begrüßungsformen, Versammlungen, Gottesdienste.
ME: Was brauchen die Schüler und die Familien zeitnah?
Amy: Unmittelbar werden mehr Masken, Seife, Reinigungs- und Desinfektionsmittel benötigt. Gleichwohl geben wir diese Dinge bereits schon jetzt aus, soweit sie uns zur Verfügung stehen. Wenn sich die Situation verschärft und ein kompletter Lockdown kommt, wird es für die Familien schwierig werden, notwendige Artikel zu kaufen. Daher ist es gut, dass wir unsere Schüler und deren Familien auch für die zweite Runde mit Lebensmitteln versorgen können.