… eine kleine wahre Projektgeschichte … ganz groß – Nikiyas …
Von Barbara Reske
Nikiyas kommt in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopien, zur Welt. Er wird in eine kleine Familie hineingeboren, in der es drei Kinder gibt. Nikiyas hat zwei jüngere Geschwister, eine Schwester und einen Bruder. Ein Geschwisterkind ist krank, es leidet immer wieder auch unter schweren epileptischen Anfällen, was leider in der äthiopischen Gesellschaft, wie Behinderungen ganz allgemein, bis heute als Strafe Gottes gesehen wird und der Familie von Nikiyas, die ohnehin mit sehr armen Verhältnissen zurecht kommen muss, zusätzliches Leid aufbürdet. Völlig unerträglich wird es, als der Vater stirbt und die Mutter mit drei Kindern allein dasteht, ohne Krankenkasse und Arbeitslosenhilfe, die es in Äthiopien nicht gibt. Wie soll es weitergehen? „Geht es weiter, überhaupt und wie lange?“
Nikiyas ist ein aufgeweckter Junge, der sich für seine Umgebung interessiert, der seiner Familie helfen will und der ahnt, dass es nicht so sein soll, wie es ist. „Alle Kinder der Welt sind doch gleich, alle haben doch eine Chance verdient!“ Und Nikiyas bekommt zusammen mit seiner Familie in seinem Land eine Chance, die er nützt.
Nikiyas erhält das Angebot, in das erfolgreiche GCS Schul- und Sozialprojekt aufgenommen zu werden, das in seinem Rahmen solidarisch kleine und größere Menschenkinder in Addis Abeba fördert, um ihnen Bildung als Schlüsselziel zu vermitteln. So kann der Armut entkommen werden, so kann zukünftige Teilhabe am Leben in Äthiopien realisiert werden. Mit einem regelmäßigen Mietzuschuss aus dem GCS Schul- und Sozialprojekt erhalten Nikiyas und seine Familie eine kleine, sichere Unterkunft. Regelmäßig geht er auf dem Compound der GCS zur Schule. Er besteht später mit Bravour das Abitur. Und ihm wird einer der begehrten Medizinstudienplätze im Land zugewiesen. Erneut sehr erfolgreich beendet Nikiyas sein Studium, und nun steht ihm eine Arztlaufbahn offen. Er entscheidet sich dafür – und dies spiegelt seinen eigenen Weg ins Leben wider – in den Süden Äthiopiens zu gehen, in die Omo-Region, und sich dem Ärzteteam einer NGO in der armen ländlichen Region anzuschließen.
Nikiyas hätte es ohne die jahrelange Unterstützung durch das GCS Schul- und Sozialprojekt nie geschafft, dahin zu kommen, wo er heute ist. Ohne die starke Solidargemeinschaft der German Church wäre niemals geweckt geworden, was an Potential in Nikiyas schlummerte. Sie als Paten und Spender haben Nikiyas diesen Weg geebnet, durch die German Church School mit all ihren starken Angeboten wie der Grundschule auf dem Compound, die intellektuell fördert, Sozialarbeit, die stützt, medizinischer Hilfe, die weit mehr als Pflaster gibt, mit Essen und sauberem Wasser. Sie alle, die Paten und Spender dieses Schulprojekts, finanzieren dies solidarisch und haben dazu noch oft einen besonderen Blick auf Ihr Patenkind. Nicht nur Ihr Patenkind im Schulprojekt GCS profitiert, alle Kinder und Jugendlichen im Projekt profitieren. „Und das Land Äthiopien bietet Lebensraum.“
Nikiyas benötigte deutlich mehr finanzielle und soziale Unterstützung, als der durchschnittliche Patenbetrag leisten konnte und kann. Mit Hilfe aller im Solidaritätsprojekt der German Church School konnte das gelingen, was Nikiyas´ Geschichte so einzigartig macht: Gemeinsam mit allen wurde er stark. Dennoch und auch: Die Verantwortlichen im GCS Schul- und Sozialprojekt in Addis Abeba müssten den Studierenden im Projekt mehr finanzielle Unterstützung aus dem Gesamtbudget zuweisen. So sollte und müsste das Studium zukünftig noch besser absolviert werden können. Das sagt nicht nur Nikiyas. Durch mehr finanzielle Unterstützung aus dem Budget sollen Studierende sorgenfreier an Geld für Essen, sauberes Wasser, medizinische Hilfe, Kopien, Laptop etc. kommen. Darin besteht eine unmittelbare Aufgabe. Nur mit Ihrer Hilfe wird die Hilfe des GCS Projekts auch in Zukunft solidarisch möglich sein. (br)